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Wenn die virtuellen Vorlesungen von der Ablenkung ablenken
F. Soernsen über den Virtuellen Campus

7. Juli 2020

Seit dem Start des Sommersemesters im April wird im dualen Studium virtuell studiert und gelehrt – das bedeutet, alle Vorlesungen finden per Videochat statt. Die Umstellung auf virtuelle Lehre lief an der IU dank der bereits vorher vorhandenen Infrastruktur und Erfahrung reibungslos. Wie die virtuellen Vorlesungen genau funktionieren, erzählt Florian Sörnsen, dual Studierender im dritten Semester B.A. Soziale Arbeit, im Interview.

Seit April wird an der IU komplett virtuell gelehrt – wie hat die Umstellung geklappt?

Florian Sörnsen: Die Umstellung verlief schnell und unkompliziert. Die Hochschule hat uns stets auf dem Laufenden gehalten und die virtuelle Lehre möglichst simpel gestaltet. Die virtuellen Räume sind zum Beispiel genauso benannt wie unsere Räume an der Hochschule. Das macht vieles leichter und gibt uns die Möglichkeit, jederzeit ohne große Umstellung in den Präsenzunterricht zurückzukehren. Auch die Dozenten haben sich mit dieser neuen Umgebung super auseinandergesetzt und ihre Vorlesungen darauf optimiert, sodass man nicht das Gefühl hat, nur in einen Bildschirm zu starren.

Wie sieht ein typischer Tag mit virtuellen Vorlesungen so aus?

Sörnsen: Jeder Tag mit virtuellen Vorlesungen beginnt gleich: Ich schaue im Campus-Management-System CARE, in welchem virtuellen Raum ich Vorlesungen habe, und logge mich dann in diesen Raum ein. Natürlich ist die Gestaltung der Vorlesung von Dozent zu Dozent unterschiedlich. In einem Fach machen wir viele Breakout-Sessions, in denen wir in Kleingruppen arbeiten. In einem anderen gibt es mehr die klassische Vorlesung – anstrengend wird das aber nur, wenn dieser Dozent die Pausen vergisst. Wieder ein anderer Dozent setzt auf die große Gruppe und bezieht möglichst viele Studenten auf einmal in die Vorlesung mit ein. So ist jeder Tag anders und es wird nicht langweilig. Immer wieder fragen die Dozenten in den Vorlesungen auch uns Studenten, ob sie etwas anders machen sollen, um uns noch besser zu erreichen.

Wie fühlst Du Dich mit dem virtuellen Studium? Kommst Du weiterhin mit allen theoretischen Inhalten gut zurecht?

Sörnsen: In den meisten Fächern komme ich super zurecht, weil die Dozenten sich auf diese Situation bestens angepasst haben. Sie achten nun noch mehr als sonst auf die Bedürfnisse der Studenten und fragen in regelmäßigen Abständen, ob eine Pause gebraucht wird. Auch das Einfordern einer Pause geht sehr leicht über einen extra dafür angelegten Knopf in Zoom. Die Dozenten helfen bei Nachfragen umgehend weiter, egal ob in der Vorlesung oder später per Mail. Ich habe nie das Gefühl, dass es dabei unpersönlicher ist, als im Präsenzunterricht. Man sieht den Dozenten und die anderen Teilnehmer und kann jederzeit mit ihnen in Kontakt treten.

Wie bleibst Du mit Deinen Kommilitonen in Kontakt?

Sörnsen: Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der wir uns als gesamte Kohorte austauschen können. Des Weiteren haben wir uns in kleineren Lerngruppen organisiert, in denen wir gemeinsam die Themen der virtuellen Vorlesungen vor- und nachbereiten und uns aber auch über Dinge austauschen, die uns in unserer Praxis beschäftigen. Dafür gibt es auch eigene Zoom-Räume, in denen wir uns per Video treffen können. Fast wie am Campus.

Gab es bisher irgendwelche lustigen Situationen im virtuellen Hörsaal?

Sörnsen: Es kommt manchmal vor, dass gegen Ende einer Vorlesung Studenten in den virtuellen Hörsaal kommen, die erst in 20 Minuten Vorlesung haben. Die kann man dann aber super ins Geschehen einbinden.

Kannst Du Dich gut motivieren und konzentrieren?

Sörnsen: Das ist die große Schwierigkeit. Wenn man weiß, dass man nicht zwangsläufig gesehen wird, klingelt der Wecker am Morgen gerne erst fünf Minuten vor Vorlesungsstart und man ist während der Vorlesung dazu geneigt, sich abzulenken. Die meisten Dozenten schaffen es aber, ihre Vorlesung so zu gestalten, dass man gewillt ist, ausgeschlafen, aufmerksam und fit in der Vorlesung zu sitzen. Ein großer Vorteil der virtuellen Vorlesungen ist, dass es nun deutlich schwerer fällt, mit seinem Sitznachbarn über andere Themen zu diskutieren. Man bleibt leichter bei der Sache und folgt dem Dozenten.

Was sind für Dich Vorteile der virtuellen Lehre?

Sörnsen: Ich bin flexibler und habe keine langen Wege zur Hochschule. So spare ich jeden Tag eine Stunde Fahrt und kann diese Zeit sinnvoller nutzen. Außerdem kann ich mir meinen Lernplatz so einrichten, wie ich ihn brauche. Und wenn mal jemand zu spät kommt, stört er nicht direkt die gesamte Vorlesung.

Gibt es sonst noch etwas, das Du hinzufügen möchtest, wonach wir Dich nicht gefragt haben?

Sörnsen: Ich möchte einmal erwähnen, wie technisch einwandfrei die IU die Umstellung geschafft hat. Es gibt kaum Probleme bei Zoom, es gibt die richtigen Buttons zum Abstimmen, Melden und sogar einen, wenn man eine Pause braucht. Das hilft im virtuellen Alltag enorm.

Vielen Dank für das ausführliche Interview!

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